Vererbter Schmerz: Wie Kriegstraumata die Beziehungsdynamik beeinflussen - Blogbeitrag zum Thema Traumata von Sandra Heitmann Beziehungscoach
21. Juni 2023In Prägungen
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Können wir Schmerzen erben? Wird unser heutiges Leben wirklich noch vom 2. Weltkrieg Krieg beeinflusst? Wo er so lange her ist? So ungewöhnlich es erscheint, genauso ist es.

In diesem Beitrag mag ich dir einen kleinen Einblick geben, wie die erlittenen Kriegstraumata unserer Eltern, Großeltern und Urgroßeltern uns noch heute beeinflussen. Viele Beziehungsprobleme beruhen tatsächlich auf den damaligen Traumatisierungen, die niemals aufgearbeitet wurden.

Ich mag dir in diesem Beitrag zeigen, welche Auswirkungen der 2. Weltkrieg auf die damals Betroffenen hatte und wie es sie in ihren Beziehungen beeinflusst hat und warum es gut möglich ist, dass diese Dynamiken noch heute in dir leben. Gleichwohl mag ich dir natürlich auch Vorschläge machen, was du tun kannst, um diese Leiden zu lindern und deine Beziehungen zu stärken.

Was ich unter Kriegstraumata verstehe

Kriegstraumata sind psychische Belastungen, die Menschen aufgrund von Kriegserfahrungen erleiden.

Ich möchte darauf genauer eingehen, auch wenn das unangenehm sein kann. Wer den Krieg erlebt hat, auch als Kind, kam an körperlicher Gewalt nicht vorbei. Aber es ging nicht nur um körperliche Gewalt. Die psychischen und emotionalen Belastungen waren enorm.

Selbst wenn es damals Kinder waren, haben sie Leichen gesehen.

  • Haben diese Kinder damals Menschen verloren, deren Verluste sie nie richtig betrauern konnten.
  • Sie haben oftmals Vergewaltigungen erlebt oder auch dabei zusehen müssen. Gefühle absoluter Ohnmacht und Hilflosigkeit, die oftmals unverarbeitet blieben.
  • Ein ständiges Gefühl von Unsicherheit: gestresste Erwachsene, die ihrerseits hilflos waren und nicht helfen konnten.
  • Zerbombte Häuser und nach dem Krieg ist nicht zu vergessen, litten sie an Armut und sollten ihr Gut und Habe mit Menschen teilen, die sie nicht haben wollten. Daraus entstanden Vorurteile gegen die Andersartigkeit.
  • Viele der Vertriebenen an Heimatlosigkeit und dem Gefühl unerwünscht zu sein, nicht dazuzugehören.
  • Unterschiedliche Kulturen prallten in Zeiten größter Not und akuter Existenzängste aufeinander, was in dieser hochemotionalen Situation einem weiteren Trauma gleicht.

Ich möchte aber auch davon schreiben, dass viele im Krieg etwas getan haben, was sie sich selbst vorher nicht hätten ausmalen können.

  • Sie haben Dinge getan, die sie sich selbst nicht verzeihen konnten. Geplagt von Schuld und Scham und niemand, der das mit ihnen aufarbeitet.
  • Einsam, statt gemeinsam.

Positive Beziehungserfahrungen blieben meistens aus. Ganz davon abgesehen, dass die Erziehungsmethoden im Nationalsozialismus der Beziehungsentwicklung nicht förderlich war und manche Eltern bereits durch den Ersten Weltkrieg traumatisiert waren. 

Die Auswirkungen der Kriegstraumata und ihre Folgen

All diese Kriegstraumata beeinflussen die Beziehungen der damals Betroffenen auf vielfältige Weise. Wahrscheinlich kannst du dir vorstellen, dass diese Menschen große Schwierigkeiten hatten, anderen zu vertrauen.

Ein wichtiger Punkt, den ich heute noch vielfach beobachte, wurde damals genährt. Diese Menschen begannen, sich in ihrem Schmerz emotional zurückzuziehen. Andere wurden aggressiv (oder passiv-aggressiv), weil sie mit all den Schuld-, Scham- und Ohnmachtsgefühlen vollkommen überfordert waren. Das Gefühl der Einsamkeit und des voneinander Getrenntseins kann durch die erlebten Kriegstraumata entstanden oder auch verstärkt worden sein.

Mir ist wichtig, dir an dieser Stelle zu sagen, dass diese Traumata nicht nur die Menschen betrafen, die sie erlebten, sondern genauso ihre Partner, Kinder und alle ihnen nahestehenden Menschen.

Jeder der Betroffenen, der keinen emotionalen Beistand hatte, keine Unterstützung fand, um zu lernen, mit den Erfahrungen umzugehen, hat damit dazu beigetragen, dass ungesunde Beziehungsdynamiken sich entwickeln konnten. 

Hier eine Übersicht der Auswirkungen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

  1. Geringes Vertrauen und erhöhtes Misstrauen (z. B. übersteigertes Kontrollbedürfnis)
  2. Einsamkeit: Mangel an Nähe und Verbundenheit
  3. Rollenunklarheit in der Familie: Veränderung der Rolle des Mannes und der Frau
  4. Emotionaler Verschluss und Zunahme von zwischenmenschlichen Konflikten und Streitigkeiten 
  5. Unzufriedenheit und Entfremdung 
  6. Wenig emotionale Unterstützung und damit Unterentwicklung der emotionalen Intelligenz und der sozialen Fähigkeiten (z. B. Egozentrik)
  7. Mangelndes Selbstwertgefühl (dazu gehört auch Narzissmus)
  8. Bindungsunfähigkeiten (z. B. Bindungsangst, Verlustangst) 
  9. Angststörungen, Depressionen und Verhaltensauffälligkeiten 

An dieser Stelle sei auch die Hochsensibilität genannt, die sich daraus entwickelt haben mag, dass Kinder ihre Aufmerksamkeit laufend bei den Erwachsenen haben mussten, um Gefahren frühzeitig wittern zu können. Ebenfalls mag ich den Begriff der Parentifizierung hier aufführen. Parentifizierung beschreibt eine Rollenumkehr bei Kindern und Erwachsenen. Das Kind fühlt sich dann verpflichtet, die Aufgaben zu übernehmen, die es überfordern und nicht dem Entwicklungsstand entsprechen. Dadurch wird die Entwicklung blockiert und ein übermäßiges Verantwortungsgefühl entwickelt. 

Belastungen im Beziehungsalltag durch vererbte Schmerzen

Als Kinder beobachten wir unsere Eltern. Für uns sind sie die Helden, die die alles wissen. Gerade in den ersten sieben Jahren nehmen wir ihre Lebenseinstellungen tief in uns auf. Das sind unsere Wurzeln. Wenn es sich nun um Verhaltensweisen handelt, die auf einem unverarbeiteten Trauma basieren, dann belastet das unsere Beziehungsdynamiken.

Natürlich haben diese Menschen ihre Traumata nicht bewusst weitervererbt. Sie wussten es wahrscheinlich nicht besser und haben sich darüber nur wenige Gedanken gemacht. Sie haben eine vorläufige und manchmal auch immerwährende Lösung für ihre Probleme gefunden.

Manche Schmerzen, die du heute in Beziehungen erleidest, haben ihren Ursprung dort.

Verletzte Weiblichkeit/Verletzte Männlichkeit

Eine Frau, oder auch ein Kind, welches im Krieg vergewaltigt wurde oder Zeuge dessen wurde, bleibt verstört zurück. Ein Schutz könnte darin liegen, dass dieses Kind die Überzeugung in sich festigt, dass Männer schlecht sind, dass Männer aggressiv sind. In der Folge könnten sie also dafür sorgen, dass sie Männern grundsätzlich nicht mehr vertrauen. Was glaubst du, wenn du deine Kindheit mit jemandem verbringst, der Männern prinzipiell erst einmal mit Vorsicht begegnet und ihnen nicht traut, wirst du diese Überzeugung übernehmen?

  • Welche Folgen hat das für dich als Frau später in deiner Beziehung? Welche Folgen hat das für dich als Mann?
  • Gegen welche Windmühlen wirst du ankämpfen müssen?

Überanpassung im Beziehungsleben / Angst nicht dazuzugehören

Nehmen wir für dieses Beispiel einen Menschen, der nach dem Krieg aus seiner Heimat vertrieben wurde. Dieser Menschen wird in der Folge vielleicht gedacht haben, dass es nicht sicher ist, ein Heim zu haben. Das einem alles immer weggenommen werden kann. Es kann auch sein, dass diese Menschen sich niemals zugehörig fühlen. Die Erfahrungen im Lager gelebt zu haben und nirgends erwünscht worden zu sein, beschimpft worden zu sein, alles verloren zu haben und nun Hunger zu leiden, wird diesen Menschen geprägt haben.

Vielleicht hat dieser Menschen gelernt: Ich muss mich anpassen und unterordnen, dann komme ich leichter durch.

Es ist gut möglich, dass es eine Erfolgsstrategie war, um möglichst wenigen Beschimpfungen ausgesetzt zu sein und doch noch irgendwo Essen oder Unterkunft zu erhalten. Wenn du dieses Muster der Überanpassung dann später in dich aufgenommen hast, passte das wahrscheinlich nicht mehr zum aktuellen Zeitgeschehen und wurde dennoch selten infrage gestellt. In deinen Beziehungen erlebst du dann vielleicht immer wieder Demütigungen und das, obwohl du dich komplett hinten anstellst und deine eigene Identität komplett verleugnest. Es erscheint dir vielleicht zum Mäuse melken, wie sich deine Beziehungen unbewusst immer wieder entwickeln.

Hier können auch Verlustängste ihren Ursprung haben. 

Schwarzes Schaf - immer schuldig

Ein solches vererbtes Trauma könnte auch sein, dass deine Vorfahren aktiv im Krieg mitgewirkt haben. Der nationalsozialistischen Propaganda geglaubt haben, sich tatsächlich Schuld aufgeladen haben, sich geschämt haben und niemanden hatten, mit dem sie darüber sprechen konnten. Die Schuld und die Scham wurden in den ersten sieben Lebensjahren inhaliert. Du wusstest nicht, warum du dich schuldig fühltest, oder wofür.

In einem kindlichen Erklärungsversuch dachtest du einfach, dass du schwierig bist, ein schlechter Mensch bist und es nicht anders verdient hast.

Es war für dich normal und in der Folge wurdest du von anderen auch immer beschuldigt. Du warst immer der/die Böse. Hast im späteren Leben vielleicht auch Mobbingerfahrungen machen müssen. In deinen heutigen Beziehungen wirst du weiterhin als der alleinige Schuldige an den ganzen Beziehungsdramen angesehen, oder beschuldigst dich selbst. Versuchst auszuhalten, was eigentlich nicht auszuhalten ist. 

Du darfst das für deine Ahnen und vor allem für dich auflösen.  

Mangel an Vertrauen - erhöhtes Misstrauen

Wenn du beispielsweise als Kind Zeuge von Gewalt geworden bist und niemand dir half, diese Erfahrung zu verarbeiten, kann dies dazu führen, dass du Schwierigkeiten hast, Vertrauen aufzubauen oder dich emotional zu öffnen.  Aber auch, wenn deine Eltern diese Gewalt erlebt haben, wirst du Vertrauensprobleme kennen. Das sind dann Eltern, die für dich niemals greifbar waren. Dich materiell vielleicht mit allem versorgten, dich fürsorglich mit Nahrung versorgten, die für dich aber immer wenig greifbar und im Nebel blieben. Irgendwas verheimlichten sie, wie solltest du diesen Menschen vertrauen?

Hinzu kommt vielleicht die Erfahrung, niemals zu genügen. Ganz gleich, was du getan hast, was du geleistet hast, du konntest nie genügend leisten, um wahrgenommen zu werden, weil diese Eltern ihre Gefühle zu ihrem eigenen Schutz vor diesen Bildern und Erfahrungen abgeschlossen hatten.

Welche Erfahrungen, glaubst du, wirst du in deinem Leben machen, wenn du in deinen Beziehungen alles tust, um den anderen glücklich zu machen. Wenn du dich aufgibst und dein Partner weiterhin unglücklich ist?

Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass du mit deinem Versuch wieder und wieder scheiterst. Gerade dann, wenn dein Partner emotional genauso ungreifbar ist, wie deine Eltern damals. In der Folge wird sich dein Misstrauen wieder bestätigt sehen. Es wird dir schwerfallen, dir selbst zu vertrauen und auch anderen zu vertrauen.

Dabei liegt es nicht an dir und lag es auch niemals an dir.

Das sind nur einige Beispiele. Wie du dir vorstellen kannst, gibt es noch viele weitere.

Die Vererbung der Traumatisierungen auf die nachfolgenden Generationen

Dazu ein persönliches Beispiel:

Meine Eltern sind Mitte der 50er-Jahre geboren und haben keinerlei eigene Kriegserfahrungen. Dennoch kann ich dir sagen, habe ich mindestens die ersten acht der oben aufgelisteten Themen mitgenommen. Diese Traumata verwachsen sich nicht. Sie verschwimmen nicht von allein. Aus diesem Bewusstsein heraus habe ich bereits bei der Geburt meines Sohnes vor 14 Jahren damit begonnen mich zu finden, meine Rolle zu finden und alte Wunden zu heilen.

Mein Wunsch mit diesem Beitrag ist es, dass du dir bewusst machst, dass diese vererbten Schmerzen heute noch deine eigene Beziehung beeinflussen können, und es für dich auch heute noch sinnvoll ist, dir helfen zu lassen, damit die Vergangenheit abgeschlossen werden kann und du eine Zukunft beginnen kannst, die frei ist von diesen Traumatisierungen.

Mir liegt es auch am Herzen, dir zu sagen, dass diese Auswirkungen nicht nur auf die erste Generation beschränkt sind, sondern auch auf zukünftige Generationen übertragen werden können.

Wenn du dafür wissenschaftliche Beweise suchst, empfehle ich dir, dich mit der Epigenetik auseinanderzusetzen.

Die Epigenetik befasst sich im Groben mit der Frage, wie die Umwelt sich auf die Gene auswirkt, und wie zum Beispiel die Entwicklung von Krankheiten damit zusammenhängt. 

Natürlich konnte auch ich diese Themen nicht alle mit einem Schlag für meine Kinder und mich lösen. Doch meine Überzeugung ist, dass ich meine Kinder mit jedem Schritt der Aufarbeitung ein wenig entlaste. Ein klein wenig bewusste Aufarbeitung ist besser als gar nichts zu tun. In den mittlerweile 14 Jahren hat sich in mir sehr vieles entspannt und gelöst. Ich bin froh und stolz, dass ich diesen Weg gegangen bin und lege ihn dir wirklich sehr ans Herz. 

Um unseren Kindern eine gesunde Umgebung und gesunde Beziehungsdynamiken vorleben zu können, müssen wir beginnen, diese Traumata aufzuarbeiten. Wir dürfen alte Überzeugungen infrage stellen und Gefühle, die nicht zu uns gehören, an diejenigen zurückgeben, denen sie ursprünglich gehörten.  Bei der Verarbeitung eigener bisher unverarbeitete Emotionen können zum Beispiel EFT (Emotional Freedom Technique) EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) oder auch Hypnose helfen.

Lösungsansätze für den Umgang mit vererbten Schmerzen

Wenn du an den Nachwirkungen dieser Kriegstraumata leidest, kann das sehr belastend sein. Deine Beziehungserfahrungen werden, was auch immer du zu tun scheinst, unerfüllt bleiben. Auch wenn du mit jemandem in Beziehung bist, der diese Traumata in sich trägt, kann das für dich belastend sein. Denn ihr gestaltet die Dynamik gemeinsam.

Emotionale Probleme, deren Ursprung wir nicht kennen, belasten oftmals noch viel mehr. Es kann sein, dass du dir Vorwürfe machst, weil dein Leben im Gegensatz, zu dem deiner Eltern doch ein Zuckerschlecken war. Dass du dir undankbar vorkommst. Das erschwert dir den Heilungszugang.

Solange du deinen Schmerz nicht anerkennst, kannst du nicht heilen. Denn auch vererbter Schmerz ist Schmerz.

Ein paar Vorschläge, was dir helfen kann, damit umzugehen:

Verbindung mit deinem Atem

Zuallererst empfinde ich es als wichtig, dass du lernst, deinem Atem wieder zu vertrauen. Dein Atem ist dein Anker. Dieser ist es, der uns vom Hier und jetzt trennt, wann immer er flach wird. Wenn du dich mit Meditation, Breathwork oder der progressiven Muskelentspannung beschäftigst, kann das dazu beitragen, dass die mit den Traumata verbundenen Ängste und Anspannungen dir bewusstwerden und auch, dass du sie reduzieren kannst. Erst wenn du deine Gedanken zu greifen bekommst, hast du eine Chance neue Gedanken zu denen, neue Gefühle zu fühlen und bessere Entscheidungen in deinen Beziehungen zu treffen.

Wie du mit diesen vielleicht überwältigenden Gefühlen umzugehen lernst, hatte ich weiter oben schon beschrieben, als ich dir EFT, EMDR und Hypnose empfohlen habe.

Aktive Beschäftigung mit deiner Familiengeschichte

Tauche tiefer ein, in eure Familiengeschichte. Beginne zu forschen, was deinen Eltern und Großeltern damals passiert ist. So kannst du deren Erfahrungen besser nachvollziehen und eine neue Perspektive auf das Geschehen gewinnen. Dann ist es auch leichter, die damals getroffenen Entscheidungen zu verstehen und im heutigen Kontext halt dennoch andere Entscheidungen treffen zu können.

Der Verstand ist hilfreich, aber folgt nicht ohne Grund nach der Atem- und Entspannungstechnik als Vorschlag 😉

Im Buch “Die Kraft der Kriegsenkel“* von Ingrid Meyer-Legrand beschreibt sie sehr anschaulich, wie die Arbeit mit dem Genogramm helfen kann. In einem Genogramm wird deine gesamte Herkunftsfamilie mit Geburts- und Todesdaten und auch mit prägnanten Erfahrungen, Krankheiten etc. aufgeführt. .

Weniger rational und dennoch sehr aufschlussreich sind Familienaufstellungen. Schau in deiner Umgebung, wer vertrauenswürdig erscheint und Familienaufstellungen anbietet.  

*durch diese Empfehlung erhalte ich keinerlei Vergünstigungen

Erkenne dich selbst

Finde deine eigene Identität. Viele haben früh das Leid der Eltern gespürt und sich immer hinten angestellt. Weiter oben hatte ich schon kurz den Begriff der Parentifizierung erläutert. In schweren Fällen führte dies dazu, dass du deine eigene Identität aufgegeben hast. Umso wichtiger, sie wiederzuentdecken. Aber auch ohne Parentifizierung gehört es zum normalen Prozess der Abnabelung, sich selbst zu finden. In Familienverhältnissen, die vom Trauma überdeckt waren, ist das meist nicht geschehen.

  • Wer bist du?
  • Was sind deine Werte?
  • Woran willst du dich orientieren?
  • Wie kannst du besser für dich sorgen? Deine Bedürfnisse wahrnehmen, dafür sorgen, dass sie erfüllt und deine Grenzen gewahrt werden.
  • Wer willst und kannst du sein, wenn du nicht aus Loyalität sein musst, wer du damals entschieden hast zu sein?

Meine große Empfehlung ist hier das Human Design. Eine weitere Herzensempfehlung ist die Arbeit mit den Gene Keys. Die Genschlüssel helfen dir sehr, dich zu verstehen und auch deine Erfahrungen zu reflektieren und deine Muster zu erkennen. Beide Systeme sind deshalb auch tragende Säulen in meinem Mentoringprogrammen.

Ohne Selbstkenntnis, keine Freiheit. Ohne stabiles ICH, kein gesundes WIR.

Lass dir helfen

Ohne Zweifel mag ich dir hier noch ans Herz legen, dir Unterstützung zu suchen. Wenn deine Eltern dich nicht emotional auffangen konnten, suche dir Menschen, die es können. Du musst da nicht allein durch. Ein sicherer Raum, indem du frei und unzensiert reden kannst, in dem deine Gefühle gesehen und mitgetragen werden, ist sehr hilfreich.

Natürlich könnt ihr euch auch in der Beziehung gegenseitig helfen, wenn ihr eine offene Kommunikation pflegt. Wenn ihr beide bereit sind, einander zuzuhören und einander zu unterstützen. So könnt ihr eure Beziehung stärken und stabilisieren. Seid ihr beide zu verletzt, wird das natürlich schwierig. 

Fazit: Vererbter Schmerz ist real. Aber es gibt Wege, ihn zu überwinden

Dieser Ausweg erfordert jedoch, dass du ehrlich mit dir bist. Dass du dir diese vererbten Schmerzen bewusst machst. Es gibt viele Menschen um uns herum, die mit ähnlichen Themen zu kämpfen haben. Lasst uns beginnen, darüber zu sprechen. Dann werden wir diesen Mechanismen bald die Macht über uns nehmen. Ich lade dich ein, dich mit deiner eigenen Familiengeschichte auseinanderzusetzen und nach Wegen zu suchen, um alte Muster zu durchbrechen. Ich lege dir ans Herz, gut für dich zu sorgen, dich in Achtsamkeit zu üben und dir auch helfen zu lassen, wenn du Hilfe benötigst. Es mag ein steiniger Weg sein, aber es lohnt sich für deine Beziehungen.

Ja, vererbter Schmerz ist real. Dieser Schmerz zieht sich weiter durch all deine Beziehungen und er wird es weiter tun, wenn du einfach so weitermachst. Es gibt aber Wege, um einen neuen Weg zu beschreiten. Es gibt Wege, das Unbewusste sichtbar zu machen und neue Wege zu finden. Du bist alledem nicht hilflos ausgeliefert. Ich hoffe inständig, dass du das aus diesem Beitrag mitgenommen hast.

Am Ende mag ich noch erwähnen, dass du aus deiner Familie mehr als nur die vererbten Schmerzen mitgenommen hast. Das Erbe ist umfassend. Es gibt lichtvolle Aspekte und eben auch Schattenaspekte. Oft findest du ganz dicht bei den Schatten auch deine Stärken. Schau zum Ausgleich auch gern darauf, auch wenn sie in diesem Beitrag kaum Raum eingenommen haben.

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