Nein, sagen: Wie du lernst, Grenzen zu setzen - Sandra Heitmann Beziehungscoach - Familie-Liebe-Frieden
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Grenzen setzen in Beziehungen ist ein sehr wichtiges Thema. Immer wieder wird es missverstanden. In der Beziehung treffen unterschiedliche Bedürfnisse aufeinander. Du möchtest gern die Bedürfnisse und Wünsche deines Partners erfüllen. Rational ist der Wunsch des Partners auch nachzuvollziehen und nicht viel verlangt. Du willst lieben und geben. Das ist dir wichtig.

Über die eigenen Grenzen zu gehen, ist und wird dadurch natürlich. Hier liegt die Gefahr.

Geh bitte mal in dich und frage dich, ob einer dieser Sätze von dir stammen könnte:

  • Ich will keinen verletzen.
  • Ich muss doch helfen, wenn ich helfen kann.
  • Beziehungen bedeutet, Bedingungen zu erfüllen.
  • Ich darf keinen Fehler machen. (Angst vor Ablehnung oder Konflikt)

Wenn das deine Worte sein könnten, dann ist dieser Beitrag für dich ganz persönlich. 😊

Wann immer du dazugehören willst, gefallen und geliebt werden willst, verbiegst du dich. Oft sogar, ohne es zu bemerken. Dafür zahlst du einen hohen Preis.

Grenzen setzen bringt dir Vorteile

Du kannst mehr Nähe erleben, wenn du deine Grenzen wahrst. Klingt paradox, ist aber wahr. Es ist nämlich viel sicherer, Menschen an dich herankommen zu lassen, wenn du dir selbst vertrauen kannst, rechtzeitig die Reißleine zu ziehen.

Grenzen nehmen dir die Angst vor Verletzung und vor Fremdbestimmung. Du allein bestimmst, wie weit jemand mit dir gehen darf. Da stecken Selbstverantwortung und Selbstvertrauen drin.

Du wirst sicher seltener unterschätzt, ausgenutzt, verkannt, missbraucht oder ausgesogen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit bleibst du nicht in toxischen Beziehungen stecken. Wenn das dein Thema ist, lies auch gern meinen Beitrag Narzissmus Schwäche im Selbstwertgefühl oder meinen Gastbeitrag bei MIABOSS Sieben Tipps, wie das Leben mit einem Narzissten gelingen kann.

Grenzen anderer achten

Ein häufiges Phänomen, warum wir keine Grenzen setzen wollen ist, dass wir selbst keine Grenzen gesetzt bekommen wollen. Wir wollen weder Nein sagen, noch wollen wir es hören. Grenzen anderer Menschen werden persönlich genommen. Du denkst, wenn du über deine Grenzen gehst, kannst du das auch von anderen erwarten. Ist das wirklich wahr? Ist das wirklich fair? Wenn ihr es offen als gemeinsamen Deal vereinbart, sicher ja. Unausgesprochen, wahrscheinlich nicht. 

Ich kann nicht Nein sagen

Ein regelmäßiger Satz meiner Kundinnen und Kunden ist es, dass sie behaupten, nicht NEIN sagen zu können und keine Grenzen setzen zu können. Ich sage es jetzt mal ganz klar: Das ist nicht wahr. Das ist eine Lüge.

Diese Lüge mag ich hier an dieser Stelle aufdecken, um dir die Gelegenheit zu geben, tiefer zu schauen. Ich behaupte, du willst nicht NEIN sagen. Du willst deine Grenzen nicht setzen. Natürlich kannst du das Wort NEIN aussprechen. Die Ressource hast du.

Das ist ganz liebevoll gemeint. Ich kenne das sehr gut, denn auch ich habe mich sehr lange so sehr verbogen, dass ich kurz vorm Zerbrechen war. Ich persönlich tat es, um dazuzugehören. Weil ich Angst hatte, sonst nicht gewollt zu sein. Diese Angst verleitete auch mich sehr lang dazu, dass ich anderen erlaubte, über meine Grenzen zu gehen. Teilweise sehr weit. Das hatte ich von Kindesbeinen an geübt. Selbstverrat pur, für Beziehungen, die weit weniger tief und ehrlich waren, als ich es mir gewünscht habe.

Ich habe mir irgendwann vorgenommen all das, was war zu heilen und mir selbst zu erlauben glücklich zu sein. Das brachte dann auch nach und nach die Wende.

Welchen Grund hast du, dass du nicht Nein sagen willst?

Deine Grenzen kannst du fühlen

Deine fünf Sinne und die Spiegelneuronen helfen dir, deine Grenzen zu schützen.

Visuell

Falls du in einem schwierigen Elternhaus aufgewachsen bist, hast du sicher sehr früh gelernt, den Gesichtsausdruck anderer Menschen zu lesen. Wenn die Mimik bedrohlich wirkt, dann wirst du wahrscheinlich ausweichen.

Wichtig ist im Erwachsenenalter zu lernen, dass du nicht fliehst, sondern dich innerlich aufrichtest und mit offenem und wachem Blick die Situation beobachtest. Nutze deinen Körper, stelle dich stabil auf und schau, was passiert. Wenn du Angst spürst, dann geh mit ihr in Kontakt. Was sagt sie? Ist sie real?

Akustisch

Meine Oma sagte immer: Nachtigall, ick hör’ dir trapsen. Dieser Satz ist mir in Erinnerung geblieben und er ist für mich wahr. Ich persönlich nehme die Stimmungslage in der Kommunikation sehr fein wahr. Meine Ohren signalisieren mir sofort Gefahren. Ganz gleich, ob jemand nörgelt, eine ungewohnt hohe Stimmlage nutzt oder einen aggressiven Unterton hat. Ich nehme es wahr und kann dadurch bewusst entscheiden, wie ich damit umgehen will. Die bewusste Entscheidung ist wichtig. Denn lange habe ich mich in Deckung begeben, was regelmäßig dazu führte, dass ich überrannt wurde. 

Kinästhetisch

Ein anderes Beispiel kann sein, dass du bemerkst, dass es mit bestimmten Personen anstrengend wird. Du kannst Druck, oder Spannungen wahrnehmen. Eine Kundin beobachtete, wann immer sie von einer bestimmten Person wegfuhr, dass sie sich entspannte. 

Vielleicht kommt diese Person dir zu nah. Manchmal läuft uns dann sogar ein kalter Schauer über den Rücken. Du spürst dann, dass dein Raum enger wird. Fühlst dich einfach unwohl. Dann nimm das ernst. Dein Gefühl ist eine Botschaft. Deine persönlichen Grenzen sind erreicht und es ist deine Aufgabe, sie zu wahren. Was genau tut dir nicht gut? Überrenne deine Wahrnehmung nicht, sondern schau genauer hin. 

Olfaktorisch

Wir riechen Angst und Stress, aber auch Wut. Wenn du das auch wahrnehmen kannst, dann nutze diese Gabe. Frage dich bewusst, ob du dich von diesem Gefühl beim anderen anstecken lassen willst, oder was du jetzt brauchst. Ob du dennoch der Ruhepol sein kannst, oder ob du gerade Abstand benötigst, um bei dir zu bleiben. Du entscheidest und das möglichst bewusst und nicht aus einem alten Muster heraus. 

Gustatorisch

Ist dir schon aufgefallen, dass jede Beziehung ihren ganz eigenen Geschmack hat? Bei manchen Beziehungen will man den Geschmack direkt wieder loswerden und was trinken, oder? Bei manchen Menschen kannst du spüren, dass der Hals trocken wird, oder der Geschmack im Mund schal wird. Frage dich direkt: Was schmeckt mir hier nicht?

Spiegelneuronen

Unsere Spiegelneuronen (Nervenzellen im Gehirn) sollen uns helfen, die Gefühle und Stimmungen anderer Menschen zu erkennen. Diese Nervenzellen sind wichtig für das Zusammenleben. Wir lernen durch sie, andere Menschen zu verstehen und empathisch zu reagieren. Sie veranlassen uns zu bestimmten Handlungen. Hatten deine Eltern etwa Kummer und Sorgen, konntest du das wahrnehmen, auch und gerade, wenn sie nicht mit dir darüber sprachen. Deine Antennen für Menschen mit Kummer und Sorgen sind dann sehr stark ausgeprägt. Wir geben unsere Themen und Traumata immer an unsere Kinder weiter, wenn wir sie nicht lösen. Das ist leider auch dann so, wenn wir genau das vermeiden wollen.

Wahrscheinlich konntest du anhand der kurzen Beispiele schon erkennen, welcher deiner Sinne dein bevorzugter Kanal ist. Jetzt geht es darum, dass du deine bisherige Reaktion darauf anpasst. Nachdem du gespürt hast, hier stimmt etwas nicht, frage dich:

Wie reagiere ich normalerweise?

Willst du dieses Mal ebenso reagieren?

An dieser Stelle mag ich dir auch meinen Beitrag zum Thema Meinungsverschiedenheiten in Beziehungen ans Herz legen. Denn gerade, wenn unterschiedliche Bedürfnisse aufeinandertreffen, ist es wichtig, Meinungsverschiedenheiten auf reife und wertschätzende Art zu klären.

Erschöpfung: ein Zeichen mangelnder Grenzsetzung

Wenn du all die Aufgaben des Alltags mit reiner Willenskraft bewältigst, schadest du dir selbst. Wenn du beginnst, dein Leben auf eine Art zu leben, die dir widerspricht, verlierst du Energie. Es ist wie ein Leck. Dann gehst du Kompromisse ein, die deinem Selbstwertgefühl schaden und du verschließt mit großer Wahrscheinlichkeit auch dein Herz. Du wirst dich in dieser Welt immer einsamer fühlen, obwohl du doch so viel für andere tust.

Eine Frau sagte mir kürzlich: Alle bekommen immer Hilfe, aber ich muss immer alles allein machen.

Wenn du das tust, was du liebst und wenn du deine Energie ausgewogen nutzt, dann aktivierst du zusätzlich auch die Unterstützung von anderen und fühlst dich weniger allein. Teste es aus.

  • Verleugne deine Bedürfnisse nicht länger.
  • Verausgabe dich nicht für Menschen, die sich nicht für dich interessieren und kein Interesse an deinem Wohlbefinden haben.
  • Setze Grenzen und erlaube anderen nicht länger, deine Energie zu missbrauchen.

Gleichzeitig bitte ich dich, dass du dich deinen Gefühlen stellst. Lass nicht zu, dass deine Angst und deine Wut dich dazu verleiten, über die Grenzen anderer Menschen zu gehen.

Sei entschlossen und klar

Deine Entschlossenheit und Klarheit sind wichtig. Andere haben es sonst sehr bequem mit dir. Sie werden weiter über deine Grenzen gehen und dich weiterhin ausnutzen.

Sammle Ideen für typische Momente, in denen andere deine Grenzen überschreiten. Mit diesen Ideen ist es leichter, dich nicht überrumpeln zu lassen. Erfolgserlebnisse helfen dir, dein Selbstbewusstsein zu stärken.

Beispiele:

  1. Wenn ich das für dich erledige, dann wird es für mich zu knapp, rechtzeitig zur Arbeit zu kommen. (Wenn dein Mann dich bittet, doch nur noch diese Kleinigkeit zu erledigen)
  2. Schön, dass du an mich denkst. Aber dieses Mal muss ich dir einen Korb geben. (Wenn deine Freundin zum dritten Mal diese Woche spontan auf einen Kaffee vorbeikommen will)
  3. Ich führe solche Gespräche nicht mehr. (Wenn jemand über andere herziehen will und es dir nur Energie raubt.)
  4. Diesmal benötige ich deine Hilfe. Würdest du bitte die Kinder aus der KiTa holen. (Wenn dein Mann den Berg an Aufgaben nicht erkennt, und du drohst alles allein managen und tun zu müssen).

Mut und Selbstbewusstsein als Schlüssel

Baue in dir das Selbstbewusstsein auf, du selbst zu sein. Erkenne an, dass du wichtig bist. Genauso wichtig wie jeder andere Mensch auch. Erkenne, dass du liebenswert bist. Komme mit dir selbst in Frieden. Erlaube dir, den Kampf mit dem Leben aufzugeben. Komme mit deinem Leben in Harmonie und Frieden.

Sei mutig genug, etwas anders als bisher zu machen. Erlaube dir Fehlschläge und Niederlagen. Kalkuliere sie ein, denn sie gehören zum Weg.

Erlaube dir, um Hilfe zu bitten. Du musst es nicht allein schaffen.

Entspannung: ein Nebenprodukt der Grenzsetzung

Entspannung bedeutet nicht, dass du dich auf die Couch legst und ausruhst. Das kann es bedeuten. Es bedeutet viel mehr, dass du viel von dem tust, was dir Freude macht und häufiger zu dem Nein sagst, was dir Energie saugt. Ich sage nicht, dass du deinem kranken Kind nicht helfen sollst. Mir ist klar, dass auch so etwas Energie saugt. Doch auch da kannst du dafür sorgen, dass du abgelöst wirst, oder auch nicht. Vernetze dich.

Das gelingt dir am leichtesten, wenn du beginnst, dich besser kennenzulernen.

Oben habe ich schon angeschnitten, wie wertvoll es ist, wenn du deine fünf Sinne nutzt. Ebenso mag ich dir an dieser Stelle auch mein Human Design Beziehungscoaching empfehlen. Es ist der ideale Startschuss, um dich besser kennenzulernen und um dein Selbstwertgefühl zu stärken. Hier kann ich dir individuell sagen, wo du besonders anfällig für Selbstsabotagemuster bist und dir konkrete Tipps geben. Dadurch erkennst du, wie sehr du selbst bisher verhindert hast, dass deine Grenzen gewahrt werden und welche deiner Stärken du bisher zu wenig genutzt hast.

Es geht darum, dass du aus deinem Herzen gibst. Wenn du dich selbst lieben lernst, dann wirst du sehr viel Liebe zu geben haben. Dann gehst du entspannter durch dein Leben.

Hallo, ich bin Sandra. Als Beziehungscoach helfe ich dir dabei Beziehungen auf Augenhöhe zu kreieren – durch Persönlichkeitsentwicklung, Herzöffnung und Liebe.
Mir ist wichtig: Du darfst sein, wie du bist!
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