Warum kann ich nicht einfach glücklich sein? Blogbeitrag Sandra Heitmann Beziehungscoach
19. August 2022In Prägungen, Beziehungsglück
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Warum kann ich nicht glücklich sein?

Selbst Tage, an denen du glücklich bist, traust du dich nicht so recht zu genießen? Es könnte wieder etwas Schlimmes passieren. Sobald du einen Anflug von Glück und Zufriedenheit verspürst, richtest du alle Sensoren nach außen, um dir zu bestätigen, dass alles wie gewohnt ist. Dass du wieder Grund hast, dir Sorgen zu machen. Grund, in Angst zu sein. Dein Aufruf zur Wachsamkeit. Bloß nicht, die Kontrolle verlieren. 

Es kann sein, dass du glücklich bist und deinen Freundinnen davon erzählst. Deine Freundinnen sind dir sehr ähnlich. Sie kennen dich und glauben ebenfalls nicht so richtig an dein Glück. Also warnen auch sie dich davor. Vielleicht sind sie auch neidisch auf dein gerade erlebtes Glück, auf den momentanen Status der Zufriedenheit. Anstatt dir gut zuzureden, halten sie dir vor, dass du dich wirklich gerade komisch verhältst. Sie verstehen dich nicht mehr. Du bist vollkommen durch den Wind und schwups bist du wieder angekommen. Du bist nicht mehr glücklich. Kommt dir das bekannt vor?

Tief in dir drinnen, bist du unsicher, ob du dein Glück wirklich verdient hast. Selbst dann, wenn du dich nach außen selbstsicher gibst. Wenn deine Freunde, dein Partner oder andere Familienangehörige dir dein Glück nicht gönnen und dem nicht trauen, dann wirst auch du unsicher. Möglicherweise benötigst du sie aber auch gar nicht, um wieder aus dem Genuss deines Glücks und der Zufriedenheit hinauszukommen. Es kann sein, dass deine Kinder mit dir streiten, oder untereinander streiten. Direkt hast du wieder das Gefühl, verantwortlich zu sein. Du überlegst angestrengt, was du nicht beachtet hast. Bist sauer auf deine Kinder, weil sie diese Phase mit ihrem Verhalten zunichtemachen. Dann ist es da, das Gefühl der inneren Unruhe. Eine Art Aufgewühltheit, die immer dann kommt, wenn die nächste Krise sich abzeichnet.

Die Historie der Frage: Warum kann ich nicht glücklich sein?

Krisen kennst du aus deinem Leben zur Genüge. Du hast Sachen erlebt, die waren wirklich furchtbar. Du hattest Phasen in deinem Leben, in denen das Glück dir nicht hold war. Damals warst du Opfer anderer Menschen. Da gab es diese Zeit, als du gelernt hast, um andere Menschen herumzutanzen. Du hast gelernt, gut zu spüren und jedes feine Anzeichen wahrzunehmen, das darauf hindeutet, dass es gefährlich werden könnte. Diese Zeit, in der du dich komplett zurückgenommen hast. Das war sicherer für dich. Vielleicht sogar überlebensnotwendig. Vielleicht nur, weil du gespürt hast, dass es diesem Menschen schlecht ging. Dass dieser Mensch bereits genug zu tragen hatte. 

Das ist deine Gewohnheit.

Diese Gewohnheit macht es dir noch heute schwer, das Glück anzunehmen. Du traust dem Braten nicht. Spürst überallhin. Nimmst die allerkleinsten Warnzeichen wahr. Diese Gabe hat dir einmal dein Leben bewahrt. Sie hat dich gerettet und jetzt, jetzt führt sie dich geradewegs ins Verderben.

Warum kann ich nicht einfach glücklich sein? Blogbeitrag Sandra Heitmann Beziehungscoach

Befreiung: Endlich glücklich sein

Nimm deine Unsicherheit und die innere Unruhe wahr.

Spüre ehrlich nach, ob sie in diesem Moment tatsächlich ihre Berechtigung hat. Oder ob es nur deine Gewohnheit ist. Ob es nur deine Gewohnheit ist, nach Problemen Ausschau zu halten. Sei ehrlich mit dir. 

Stolperfallen auf dem Weg zum Glück

Ich spreche mit Frauen, die sich selbst nicht verstehen. Sie wollen glücklich sein. Sie wollen diese Beziehung verändern oder sie verlassen und endlich glücklich sein.

Kennst du das? Hast du dich selbst schon gefragt, warum du es nicht veränderst, wenn du doch so darunter leidest? Dann hast du erkannt, dass die Antwort darauf komplexer ist.

Aber es gibt darauf eine entscheidende Antwort. Die Antwort ist unbequem.

Du entscheidest dich dafür, in dieser Beziehung zu bleiben. Du entscheidest dich dafür, in denselben Umständen zu bleiben. Weil du abhängig geworden bist.

Abhängig von den damit verbundenen emotionalen Zuständen.

Abhängig von den Chemikalien, die dieser Zustand in deinem Körper hervorruft.

Uff. Harter Tobak.

Lass das bitte wirken.

Du entscheidest dich dafür, dass du in diesen Umständen bleibst.

Da gibt es in deinem Körper einen chemischen Prozess, der dich abhängig macht.

Er macht dich abhängig von den emotionalen Zuständen, denen du in dieser Beziehung ausgesetzt bist.

Bei Stress und Herausforderungen schüttet dein Körper zum Beispiel Noradrenalin aus. Zu viel davon führt dich zu Unruhe und auch Angst. Wenn dein Körper sich aber einmal daran gewöhnt hat, kann es sein, dass es immer wieder Noradrenalin will. Obwohl dein Verstand vielleicht viel lieber das Kuschelhormon Oxytocin oder den Glücksbotenstoff Serotonin hätte. 

Was du für mehr Glück und Zufriedenheit benötigst, ist eine regelmäßige Dosis Serotonin und Entzug von Noradrenalin. 😎

Veränderung ist möglich: Du darfst glücklich sein

Ja, Veränderung ist schwer. In meinem Beitrag zu den Phasen der Veränderung habe ich darübergeschrieben. Dort habe ich auch darübergeschrieben, dass die meisten Menschen an der emotionalen Einsicht scheitern. Genau dort werden sie immer wieder zurückgeworfen. Viel zu viele Frauen (und Männer) sind in Situationen, in denen sie unglücklich sind und meinen keine andere Wahl zu haben, als zu leiden. Sie entscheiden sich tagtäglich in Beziehungen und Lebensumständen zu verweilen, die sie ihr ganzes Leben lang quälen. Verändern die Beziehung auch nicht, weil sie nicht wissen, wie. Sie erlauben sich nicht glücklich zu sein.

Da ist die Mama, die bei ihrem Mann bleibt, weil sie Angst vor dem hat, was bei einer Trennung passiert. Angst davor, alleinverantwortlich zu sein. Angst, dem Kind finanziell nichts mehr bieten zu können. Sie hat Angst davor, allein zu sein und niemanden mehr zu finden. Genauso viel Angst hat sie aber auch davor, die Beziehung endlich auf ein neues Level zu heben. Sie zu verändern, um in dieser Beziehung glücklich zu sein. Angst davor, ihre Grenzen klar zu setzen und ihre Bedürfnisse wichtig zu nehmen. Wie soll man auch, wenn man nicht daran glaubt glücklich sein zu dürfen? Oder vielleicht sogar glaubt, sich die Liebe erst verdienen zu müssen. 

Dass diese Mama sich entscheidet, in dieser Beziehung zu bleiben, ist eine Sache. Aber warum sie sich so entscheidet, ist eine andere Sache. Sie trifft die Wahl, in einer bestimmten Geisteshaltung fixiert zu bleiben. Zum einen, weil es ihrer Veranlagung, ihrer Prägung entspricht. Zum anderen, weil ein Teil des Gehirns durch ihre wiederholten Gedanken und Reaktionen ihren Blick für das mögliche trübt. Sie kann es nicht sehen.

Das ist ein biochemischer Prozess. Ein neurologischer Prozess. Doch das soll dir keine Angst machen.

Neugeburt: Veränderung zulassen

Gerald Hüther ist ein Neurologe und Hirnforscher. Er sagt: Jeder Mensch kann bis ins hohe Alter lernen und sich verändern.

Er sagt auch, dass jeder Mensch gern lernt. Aber nur ohne Druck.

Für dich bedeutet das, wenn du dir weiter Druck machst, veränderst du nichts.

Du lernst, wenn du es mit Begeisterung tust.

Potentialentfaltung ist etwas ganz Natürliches. Doch wir können uns genauso gut dagegen sträuben und es blockieren.

Die Entscheidung glücklich zu sein

Wenn du dich fragst, warum du nicht glücklich sein kannst, dann kannst du hier und heute eine neue Entscheidung treffen. Genau diese Entscheidung ist deine Herausforderung. Es ist Evolution. Das bringt dir den Durchbruch.

Das bringt dir die Schwingung und Ausstrahlung, die ein Mensch hat, dem klar ist, dass glücklich sein etwas Natürliches ist. 

Du kannst dich dafür entscheiden, dass du lernst glücklich zu sein. Dass du dir erlaubst, deinen Körper an eine neue Gefühlslage zu gewöhnen. Das beinhaltet Entzug. Entzug in Bezug auf alte Gefühlsgewohnheiten. Lernen bedeutet Versuch und Irrtum. Das beinhaltet also Fehler. Sieh es so: Versagen, Fehler und Misslingen sind etwas Positives. Du lernst daraus. 😉

Du wirst erleben, dass du dich manchmal fühlen wirst, wie eine Geisel in einem entführten Flugzeug. Dann kommt das alte Erleben noch einmal und du fühlst dich handlungsunfähig. Vielleicht ist das ein Moment, in dem du das Schlimmste befürchtest. Dein Monkey-Mind dreht genau in diesem Moment auf Hochtouren. Soll heißen: deine Gedanken gehen mit dir durch wie wilde Äffchen. Sie fahren Karussell.

Dann glaubst du, keinen Einfluss auf den Verlauf des Geschehens zu haben. Du spürst Unsicherheit, Aufgewühltheit, Hilflosigkeit und Ohnmacht. Das ist der Moment, in dem du das Gedankenkarussell unterbrechen musst. Wenn du dich so gefangen fühlst, bemerkst du nicht, wie viele Möglichkeiten dir zur Verfügung stehen. Du kannst es nicht sehen, weil dein Fokus über jahrzehntelang auf Gefahren ausgerichtet war. Jetzt ist es an der Zeit, den Fokus zu shiften. Es ist an der Zeit dir zu erlauben glücklich zu sein.

Entscheide dich bewusst dafür, dass dein Leben leicht sein darf.

Entscheide dich bewusst dafür, dass du glücklich sein darfst.

Sorge dafür, dass du etwas tust, womit und wobei du dich wohlfühlst. Sorge dafür, dass du unter Menschen bist, mit denen du dich wohlfühlst. Mit Menschen, die dir ein gutes Gefühl geben. Menschen, die dich unterstützen.

Wenn du das nächste Mal denkst, “Warum kann ich nicht glücklich sein?”, dann sagst du; “Ich entscheide mich jetzt dafür glücklich zu sein!”.

Begleitung auf dem Weg zum glücklich sein

Wenn du auf deinem Weg zu mehr Glück und Zufriedenheit meine Begleitung wünschst, dann kannst du mich bei einem kostenfreien Beziehungstalk kennenlernen. Auf meiner Angebotsseite findest du alle Angebote von mir. Bevor du dich von der Auswahl stressen lässt, melde dich. Gemeinsam finden wir das Passende für dich und dein Anliegen. 😊

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