Warum du in deiner Veränderung nicht weiterkommst
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Ja und nein. Es kann auch schnell gehen. Rasant sogar. Du kannst aber auch ganz viele Runden in deinem Karussell drehen.
Kürzlich sprach ich mit einer sehr reflektierten jungen Frau. Sie erzählte mir von all ihren Macken und Schwachstellen in Beziehungen. Sie hatte sich unfassbar gut analysiert.
Was mir auffiel: Ihr Beziehungsleben ist eine Co-Produktion. Sie hatte sehr vieles wirklich gut gemacht. Hatte sich für “Fehler” entschuldigt. Hatte ihre Wertevorstellung, Bedürfnisse und Grenzen benannt. War für sich eingestanden. Doch es hatte nicht funktioniert. Sie war in Angst. Wollte die Hoffnung auf Beziehungsglück fast aufgeben.
Ich verstehe das. Sie wusste nicht weiter und fühlte sich hilflos. Sich hilflos zu fühlen, gehört zu den Erlebnissen, auf welches wohl keiner von uns scharf ist.
Wenn du auch zu diesen Frauen gehörst, lass dir gesagt sein: Du wirst es mit deinem Verstand allein nicht lösen können. Du kannst das emotionale Verständnis deiner Erfahrung nicht ausklammern. Auch wenn es noch so verlockend ist.
Gib die Hoffnung nicht auf. Bleib dran. Das Wissen um die Phasen der Veränderung kann dir helfen zu erkennen, wo du aktuell stehst und was deine Aufgabe ist.
Lass mich, dir in diesem Beitrag die Phasen der Veränderung näherbringen. Dieses Modell nennt sich das Phasenmodell der Veränderung von Kurt Lewin und M. S. Tanger.
Denn eines musst du verstehen. Jede Beziehung durchläuft Phasen der Veränderung. Diese Phasen führen dazu, dass deine Angst dich besucht. Du kannst es nicht mehr kontrollieren. Weißt nicht, wohin es sich entwickelt. Da wird das Terrain auf einmal unsicher. Genau das passiert in Phase 1.
Phasen der Veränderung
Phase 1: Schock/Überraschung
Du bist geschockt. Etwas ist passiert, was du niemals erwartet hast. Ob einer von euch den Job verloren hat, ob es ein Umzug ist oder ob ein Kind geboren wird. Alles verändert sich. Auf manches können wir uns vorbereiten, auf anderes nicht. Es geschieht Unvorhergesehenes. Vielleicht hat dein Partner begonnen, sich persönlich weiterzuentwickeln und du erkennst ihn nicht wieder. Du bist überrascht und weißt nicht weiter. Ich denke, jeder hat schon einmal solch eine Situation erlebt, in der etwas anders verlief, als du es dir vorgestellt hast. Die erste Reaktion ist oft in Phase 2 zu erkennen.
Phase 2: Verneinung
Häufig lehnen wir diese Veränderung ab. Es darf nicht so sein! Du schaust nicht hin. Wendest dich ab und versuchst dein Leben einfach so weiterzuleben. Vielleicht hat dein Partner dir anfangs ganz viel Aufmerksamkeit geschenkt und nun auf einmal zieht er sich zurück. Du bist geschockt, willst aber Ruhe bewahren und schenkst der Veränderung keine Beachtung. Manchmal ist das gut, weil es nur eine Phase ist und manchmal ist die Veränderung echt. Du kannst der Veränderung nicht länger entfliehen. Du musst dich damit auseinandersetzen. Das führt dich zur Phase 3.
Phase 3: Rationale Einsicht
Dein Verstand hat die Situation erfasst. Dir ist klar: Ihr habt ein Problem. Du kannst es nicht länger verleugnen. Also machst du dich auf die Suche nach Erklärungen. Du findest sie. Er hat Bindungsangst. Du selbst hast Bindungsangst. Er macht gerade eine schwere Phase durch. Das hat ihn verändert. Vielleicht erkennst du auch narzisstische Züge an deinem Partner und schließt, dass er nicht beziehungsfähig ist. Welche Erklärungen auch immer du findest. Es ist ein guter und erster Schritt für deine Veränderung.
Phase 4: Emotionale Einsicht
Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, zu dem wir die Veränderung nicht nur mit dem Verstand, sondern auch mit dem Herzen wahrnehmen. Es ist an der Zeit, den damit verbundenen Schmerz zu akzeptieren. Zeit, die Trauer über die Enttäuschung zuzulassen, oder die oben beschriebene empfundene Hilflosigkeit zu akzeptieren. Hier ist dein größter Hebel im Veränderungsprozess. Wenn es dir gelingt, deine Gefühle, die an der Erfahrung hängen, wahrlich zuzulassen und zu akzeptieren, sie also nicht mehr wegmachen oder weghaben zu wollen, dann öffnet sich in dir automatisch ein Tor. Dann bist du bereit für neue Verhaltensmuster, für neue Denkmuster. Dann bist du bereit für deine Veränderung und damit kannst du alles andere auch verändern. Zumindest so, dass es dir wieder gut gehen kann.
In dieser Phase spürst du auf ganz natürliche Art noch einmal ganz viel Unsicherheit. Alles, was von hier ab kommt, ist neu und unbekannt.
Sage dir im Geiste immer wieder:
- Alle Antworten sind bereits in mir.
- Es gibt Menschen, die mir helfen.
- Ich gehe Schritt für Schritt voran und so werde ich es schaffen.
- In jeder Krise steckt eine Chance.
- Ich vertraue dem Leben und ich vertraue mir.
Phase 5: Ausprobieren
Sobald du mit Herz und Verstand die Veränderung akzeptiert hast, bist du bereit, etwas Neues auszuprobieren. Wie beschrieben: Es öffnet sich automatisch ein Tor. So ist es. Du unterbrichst dein gewohntes Muster und hältst kurz inne. Reagierst nicht in gewohnter Weise. Du bist nun bereit, neue Möglichkeiten und Lösungen zu suchen. Bist bereit, dich neugierig auf deinen Weg zu machen und dich einfach auszuprobieren. Jetzt bist du in der Phase, die Versuch und Irrtum beinhaltet. Sei wie ein Kind. Teste dich aus. Rückschläge und Fehlschläge gehören dazu. Nutze das Feedback, welches du beim Ausprobieren erhältst, für dich. Baue es in deinen Veränderungsprozess ein. Irgendwann hast du es dann heraus und findest dein neues Denk- oder Verhaltensmuster.
Phase 6: Erkenntnis/Integration
Wenn du es gefunden hast, dann spürst du: Das ist es jetzt. So passt es für mich. So funktioniert es für mich. Das fühlt sich stimmig an.
Du weißt also jetzt, was für dich funktioniert. Dadurch gewinnst du auch wieder an Selbstvertrauen. Dein Denken wird wieder positiver und alles geht dir auch wieder leichter von der Hand. Du bist befreit. Die Unsicherheit, die dich so lange geplagt hat, kann wieder von Dannen ziehen. Du fühlst dich wieder sicher und deine neuen Verhaltensmuster werden in dein Leben integriert und zu deiner neuen Normalität. Du bist gewachsen und hast deinen Handlungsspielraum ausgeweitet.
Wissenswertes über die Phasen der Veränderung
Manchmal schleudern wir in diesem Prozess auch herum. Probieren etwas aus und fallen dann wieder krass zurück in Phase 1 oder 2. Das Problem ist immer dasselbe. Wenn dir das passiert, hast du versucht, Phase 4 zu überspringen. Es wird nicht funktionieren. Sorry, das ist so.
Etwas zu verändern, ohne dass du dich verändert hast, wird dir dasselbe Thema sehr wahrscheinlich erneut in neuer Verpackung präsentieren.
Es ist Zeit, das Gewohnte abzulegen. Es war sicher und fühlte sich vertraut an. Jetzt ist es Zeit, dich auf einer neuen Ebene kennenzulernen. Es ist wichtig, dass du auf diesem Weg all deine Gefühle annimmst.
Es ist wichtig, dass du dich und euch beobachtest. Erst begreifst du die Dynamik und dann wirst du euch in der Beobachtung verstehen.
Der Raum zwischen Reiz und Reaktion ist ein sehr schmaler, aber genau hier liegt dein Potenzial. Du musst es aushalten, dass du manchmal deinen nächsten Schritt noch nicht weißt. Aus dem Nichts heraus kommen die Ideen und Impulse. Du darfst dir vertrauen. Dabei kannst du dich stärken lassen. Dir kann jemand Mut machen. Für dich da sein und dich begleiten. Doch leider, leider, musst du diese Erfahrung für dich selbst durchleben. So fies sich das anfühlt, es ist so.
Die gute Nachricht: Wenn du dich darauf einlässt, den Widerstand loslässt, dann kann das alles wahnsinnig schnell gehen. Dann kannst du alle Phasen im Idealfall sogar an einem einzigen Tag durchwandern. Viele drehen allerdings sehr viele Runden zwischen Phase 3 und 4. Sie lehnen diese Gefühle ab. An dieser Stelle empfehle ich dir die Klopf-Technik EFT (Emotional Freedom Technique). Mit dieser Technik fällt es leichter, sich auf die Emotionen einzulassen.
EFT können wir in einem SOS-Notfallcoaching auch gemeinsam machen. Manchmal ist es leichter hindurchzugehen, wenn dir jemand den Raum hält.
Begleitung durch Veränderungsprozesse
Gerne begleite ich dich auch länger durch deinen Veränderungsprozess.
Eine Kundin gab mir auf Nachfrage, was ihr die vier Wochen Lotusblüten-Mentoring gebracht haben, folgende Rückmeldung:
Wir sind meinem Verhalten, meinen Gefühlen und meiner Wahrnehmung in Bezug auf meinen Partner durch ausführliche Gespräche auf den Grund gegangen. Durch dein Verständnis und deine ruhige, lockere Art konntest du mir neue Perspektiven zu meinen Problemen geben. Ich verstand dadurch, warum ich so reagiert habe. Sie schrieb weiter, dass sie dankbarer ist, Verhalten anderer weniger persönlich nimmt und dass ihre Selbstkritik abnahm.
All das gelang ihr in vier Wochen. Es gelang ihr, weil sie bereit war, sich dem Veränderungsprozess hinzugeben und hindurchzugehen. Sie gewann die rationale Einsicht, akzeptierte emotional, was sie gerade erlebte und konnte sich dann für neue Denk- und Verhaltensweisen öffnen. Das Wiederrum führte zu mehr erlebter Dankbarkeit und zu einem generell liebevolleren Verhalten sich selbst gegenüber und zu mehr Selbstsicherheit.
Du kannst das ebenfalls schaffen.
Hast du erkannt, an welcher Stelle deines Veränderungsprozesses du gerade steckst?
Super, dann ist es nicht länger notwendig, weitere Runden in deinem Karussell zu drehen. 😊
Wenn du dich für eine Begleitung in meinem Mentoringprogramm Lotusblüte interessierst, kannst du dir vorab 30 Minuten kostenfreien Beziehungstalk mit mir buchen. So können wir uns kennenlernen und du kannst bereits erste Anhaltspunkte für dich sammeln.